Die Passage durch den Kanal von Korinth erspart nicht nur dem Segler mehrere hundert Seemeilen rund um den Peloponnes - auch die Berufsschifffahrt nutzt diese Wasserstraße bei Mittelmeerpassagen von West nach Ost und umgekehrt. 270 Seemeilen beträgt die Distanz von der Insel Ägina, südlich von Athen, bis nach Patras – um den ganzen Peloponnes herum. Lediglich 130 Meilen sind es aber bei der Fahrt durch den Kanal.
Die Passage durch den Kanal von Korinth erspart nicht nur dem Segler mehrere hundert Seemeilen rund um den Peloponnes - auch die Berufsschifffahrt nutzt diese Wasserstraße bei Mittelmeerpassagen von West nach Ost und umgekehrt. 270 Seemeilen beträgt die Distanz von der Insel Ägina, südlich von Athen, bis nach Patras – um den ganzen Peloponnes herum. Lediglich 130 Meilen sind es aber bei der Fahrt durch den Kanal.
Es gibt jetzt eine neue Gebührenordnung, nach der die Kosten für die Passage berechnet werden. Höhere Preise gibt es jetzt lediglich an Feiertagen, und in der Hauptsaison, der Ferienzeit. Es sind hier Erhöhungen von 20 bis 30 Prozent zu verzeichnen. Im Gegensatz zur Großschifffahrt gibt es keine Aufschläge für Yachten bei Durchfahrten an Wochenenden oder Sonntagen.
Der Kanal von Korinth kann Tag und Nacht – 24 Stunden am Tag - passiert werden. Lediglich Dienstags ist er regelmäßig wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Bei dunkelheit wird der Kanal von Straßenlaternen beleuchtet.
Per Funk meldet man sich auf dem Arbeitskanal 11 an. Bezahlt wird am östlichen Kanalausgang, in Isthmia. Der komplette Kai wurde dort renoviert und neu aufbetoniert. Für Yachten mit niedriger Bordwand stehen einige Abschnitte mit abgesenkter, also niedrigerer Kaimauer und mit Treppen zur Verfügung. Die gesamte Mauer ist mit Gummiprofilen gepolstert, so dass die Bordwand, auch wenn die Fender in der Eile vergessen wurden, außer vielleicht einigen schwarzen Streifen keinen Schaden nehmen kann.
Inzwischen sind auch genügend Poller zum Festmachen montiert worden. Und: Gut festmachen sollte man besonders bei Winden aus östlichen Richtungen, denn dann steht zusätzlich zum Wind leider auch eine unangenehme kurze Welle in der Kanaleinfahrt. Dann tanzen die Yachten am Kai heftig auf und ab.
Die Abfertigung und Bezahlung erfolgt freundlich und schnell. Im Erdgeschoß des Überwachungsturmes sitzt der nette Herr Dimitrios. Er prüft die Schiffspapiere – da natürlich vor allem Länge, Breite, Tiefgang und Tonnage für die Berechnung der Passagekosten. Er stellt sofort die Rechnung aus und kassiert auch gleich.
Dann wartet man auf die Öffnung des Kanals für die Durchfahrt.
In der westlichen Einfahrt kann man im kleinen Vorhafen kurzzeitig ankern, um die Wartezeit nicht mit auf- und abfahren überbrücken zu müssen. Das Kanalpersonal gibt dann meist nur per Zuruf das Signal zum Losfahren, oder es ruft per Funk.
Bei größeren Schiffen kommt der Zahlmeister mit dem Lotsenboot direkt an Bord. Bei den ganz großen Pötten wird sicherheitshalber ein Schlepper vorgespannt und das Schiff wird durch den engen Kanal gezogen. Der Schlepper bugsiert das Schiff dann durch den nur 23 Meter breiten Kanal.
Eine 12-Meter lange Segelyacht zahlt ca. 150 Euro für die Kanalpassage.
Hoch über dem Kanaleinschnitt, knapp 100 Meter höher, so tief ist nämlich der Kanaleinschnitt an seiner tiefsten Stelle, queren eine lange Bahn- und eine Autobahnbrücke. Von dort oben hat man einen beeindruckenden Blick über dieses ungewöhnliche Bauwerk.
Es ist jedem Segler zu empfehlen wenigsten ein Mal im Seglerleben den Kanal von Korinth zu passieren – beispielsweise bei einer Oneway-Chartertour vom Ionischen Meer nach Athen oder auch umgekehrt.
Textvorlage und Photos: Hans Mühlbauer