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    März 13 2014

    Chartertipps für das Nördliche Ionische Meer

    Seit Jahren steht das Ionische Meer als Segelrevier in dem Ruf unzählige traumhafte Buchten und idyllische Häfen zu besitzen, die mit moderatem Segelwind in bequemen Tagesetappen erreicht werden können. Dies alles für sehr geringe oder gar keine Liegegebühren und zu recht günstigen Preisen für Speis und Trank.

    Marinas, Ankerplätze und Versorgung

    Seit Jahren steht das Ionische Meer als Segelrevier in dem Ruf unzählige traumhafte Buchten und idyllische Häfen zu besitzen, die mit moderatem Segelwind in bequemen Tagesetappen erreicht werden können. Dies alles für sehr geringe oder gar keine Liegegebühren und zu recht günstigen Preisen für Speis und Trank. Dafür sei es mit der Versorgung der Yachties mit Treibstoff und erst recht mit Wasser und Landstrom recht schlecht bestellt. Nur wenige Marinas gäbe es im Revier. Aber es tat sich etwas in den griechischen Gewässern. Die verschiedensten Projekte sind geplant, im Bau, oder gar schon fertig.

    Mit Hilfe von EU-Mitteln sind in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Marinas begonnen worden. Einige davon sind bereits fertiggestellt. Allerdings verheißen die großen Bautafeln bei den Marinaprojekten teils millionenschwere Zuschüsse aus EU-Kassen, die, wenn man dann das dürftige Ergebnis der Bauarbeiten betrachtet, wohl nicht so ganz in die Baustelle geflossen sind. Dafür ist das Liegen in diesen halbfertigen Yachthäfen kostenlos, denn außer Liegeplatz gibt es weder Wasser noch Strom noch Sanitär etc.

    Doch es locken unzählige Buchten zum Ankern und Übernachten – kostenlos. Es gibt in diesem einzigartigen Revier wohl kaum eine Insel oder Küstenlinie, wo nicht ein geschützter Ankerplatz zu finden wäre. Oft kann man ganz alleine liegen und die stille Einsamkeit genießen.

    Die Marina Gouvia, drei Meilen nördlich von Korfu-Stadt, ist die größte der Gegend, und bei Eignern wie Charterern sehr beliebt. Alle Versorgungsmöglichkeiten sind vorhanden.

    Im Fischereihafen direkt in Korfu Stadt ist immerhin ein Toiletten- und Duschcontainer aufgestellt worden. Wer sich zwischen den vielen Fischereifahrzeugen oder Ausflugsdampfern einen Liegeplatz ergattern konnte liegt hier kostenlos und nahe der Altstadt, wenn auch in einer schmierigen Hafenbrühe.

    Wenige Meilen südlich der Hauptstadt wurde in Benitsai mit einem kleinen Yachthafen begonnen, dessen kleines Hafenbecken überwiegend von den einheimischen Booten belegt ist. Nur am Kopf der Mole ist ein Gast-Liegeplatz zu bekommen.

    Am Südende der Insel Korfu liegt der kleine Hafen Petriti. Die Mole wurde zwar verlängert, um mehr Liegeplätze für Yachten anbieten zu können, aber die Fischer mit ihren großen Fischkuttern beanspruchen den meisten Platz, so dass freies Ankern vor dem Hafen meist die bessere Wahl ist.
     
    Petriti Hafen
    Mole in Petriti: Fischerboote und Yachten teilen sich den Pier

    Nur etwa 3 Meilen östlich davon wurde beim Ort Lefkimmi ein Wellenbrecher aufgeschüttet, der ein bislang noch nicht ausgebaggertes Hafenbecken umspannt. Nur für ganz flachgehende Boote ist dieser Ort geeignet.

    An der Südostküste von Korfu liegt ein Fährhafen, auch bei Lefkimmi. Hier legen die kleineren Autofähren an, die Korfu mit Igoumenitsa am Festland verbinden. Versorgungsmöglichkeiten gibt es zwar nicht, aber einen leeren und kostenlosen Schutzhafen, der bei jedem Wetter angelaufen werden kann.

    Etwa 15 Seemeilen östlich von Korfu liegt der winzige Hafen von Sagiada. Ihn laufen nur wenige Yachten an, denn er liegt unmittelbar an der albanischen Grenze und die Hafenhandbücher weisen unzureichende Wassertiefen auf. Das Becken wurde inzwischen allerdings im östlichen Teil und in der Einfahrt ausgebaggert, so dass auch Yachten mit knapp 2 Meter Tiefgang in den Hafen fahren können. Für Katamarane ist die Einfahrt zu schmal. Die Fischtavernen rund um den Hafen sind hervorragend – die leckeren Shrimps groß, gut und preiswert!

    Höhle von Mourtos
    Höhlen von Mourtos

    Das neue Hafenbecken von Platarias verspricht sichere Liegeplätze am Festland und den Tavernen an der Wasserfront zusätzliche Gäste. Am bereits fertiggestellten Wellenbrecher können Yachten mit dem Buganker oder manchmal, wenn außerhalb der Saison genug Platz vorhanden ist, auch längsseits festmachen. Strom, Wasser, und auch Liegegebühren gibt es noch nicht.

    Ähnlich ist die Situation nur wenige Meilen weiter südlich: Sivota war bisher bekannt für seine schöne Waterfront, gutes Essen, klasse Cocktails, und den benachbarten Club Robinson. Aber auch dafür, dass die großen Fähren, die den nahen Hafen Igoumenitsa ansteuern, zum Teil so beachtlichen Schwell an der ungeschützten Hafenmauer erzeugt haben, dass regelmäßig nicht gut verankerte Yachten mit ihrem Heck den Beton geküsst haben! Ein kleiner Yachthafen ist jetzt im Bau. Das neu gebaute Hafenbecken wird allerdings nur wenige Liegeplätze bieten. Die Marinagebäude sind fast fertig und warten auf die Eröffnung.

    Auf der Insel Paxos, im Haupthafen Gaios, hat sich nur wenig getan. Die Anlegepier im Vorhafen ist zwar inzwischen betoniert, aber Strom gibt es immer noch nicht und Wasser wie Diesel werden immer noch per Tankwagen geliefert. In der Saison wird auch mal Liegegebühr kassiert. Die Stadt Preveza liegt am Eingang zum Ambrakischen Golf und hatte schon vor einigen Jahren, nach Umgestaltung der Hafenpromenade zur Fußgängerzone, ihre Stadtmarina eröffnet. Auf der gegenüberliegenden Seite der Meerenge befinden sich nicht nur 3 Werften, die wegen ihrer recht günstigen Landliegeplätze für das Winterlager bekannt sind, sondern auch der Flugplatz „Anzio“ von Preveza, der die Häfen am griechischen Festland mit den Rest der Welt verbindet.

    Hafenort Gaios auf Paxi
    Hafenszene in Gaios auf Paxi

    Darauf baut auch die nahe Stadt Lefkas. Hier wurde eine moderne Marina bereits fertig gestellt, die keine Wünsche offen lässt. Liegeplätze mit Muringleinen, Strom- und Wasseranschlüsse, Geschäfte in der Marina und natürlich im nahen Stadtzentrum, wo sämtliche Versorgungsmöglichkeiten bestehen. Ein interessanter Ausgangspunkt für Törns zu den südlichen Ionischen Inseln, denn dank des nahen Flugplatzes ist auch die Anreise recht einfach.

    Phiscardo ist wohl einer der berühmtesten Hafenorte des Ionischen Meeres. So wundert es auch nicht, dass Liegeplätze vor der pittoresken Häuserfront in der Saison sehr rar sind und dass auch am nördlichen unbefestigten Ufer viele Yachten liegen. Ein leider nur kurzer Schwimmsteg brachte hier auch keine Besserung. Allerdings ist dies der einzige Platz, an dem Wasser und Stromanschlüsse vorhanden sind. Dafür wird dann auch Liegegeld erhoben. Im Haupthafen der südlichsten Insel des Archipels, in Zakinthos, wird schon seit Jahren vom Bau einer Marina gesprochen. Bis jetzt können die wenigen Besucher-Yachten nur an der langen Pier liegen. Das hilfsbereite Marinapersonal sorgt für Wasser und Treibstoff.

    Wir sind wieder auf der Insel Paxos, diesmal in Lakka, dem Naturhafen an der Nordspitze der Insel, das gleiche Bild wie in vielen griechischen Häfen: Einige Yachten liegen mit dem Buganker vor der niedrigen Kaimauer, der Rest ankert frei über sehr gut haltendem Sandgrund. Das Örtchen hat sich mit seinen Tavernen echt gemausert!

    An einer kurzen Kaimauer im geschützten Innern der Mongonisi-Bucht haben etwa 10 Yachten Platz. Abends gibt Theo, der Wirt, schon mal seine geschmeidige Sirtaki-Version zum Besten und tanzt mit seinen Töchtern, und mit den Gästen.

    Die Insel Antipaxos ist und bleibt weitgehend unbewohnt. Allerdings werden die herrlichen Buchten sowohl von Tagesausflüglern, die mit Taxibooten herangekarrt werden, also auch von den Yachties, die vor den Buchten ankern, manchmal schier überlaufen. Aber gegen Abend verfällt das Eiland wieder in seine träge Lethargie.

    Doch nochmals zurück nach Korfu: Der geschützte Naturhafen Paleocastritsa liegt an der Westküste der großen Insel. Er ist rundum von hohen Gebirge umgeben, die sich fast senkrecht aus dem Meer erheben. Im westlichen Teil der Bucht, befindet sich der Hafen hinter einer massiven Kaimauer.

    Mit nördlichen Kursen steuert man die Bucht Limin Alipa an. Hinter der nordwärts gerichteten und gefeuerten Mole kann man einen Liegeplatz bekommen. Marina-ähnliche Einrichtungen gibt es nicht. Rund um die große Bucht stehen viele Hotels, Läden und Restaurants - die Versorgung ist sichergestellt. Achtung: Gleich neben dem Hafenbecken befindet sich ein NATO-Stützpunkt, so dass Fotografieren verboten ist! Das byzantinische Kloster aus dem 16. Jahrhundert, das auf der westlichen Halbinsel steht, ist noch bewirtschaftet und sehr sehenswert. Einige Kilometer entfernt steht sich die imposante Festung Angelocastro majestätisch hoch über der Steilküste.

    Der kleine Hafen Kassiopi liegt im Nordosten von Korfu. Bei nördlichen Winden steht allerdings Schwell im Hafenbecken. Er ist oft der erste Hafen für Yachten, die vom Italienischen Festland herüber segeln. Allerdings kann hier nicht ein klariert werden aber das liegen für eine Nacht wurde in der Vergangenheit auch so geduldet. Der östliche Wellenbrecher ist als Steinschüttung ausgeführt. Die westliche Hafenbegrenzung besteht aus einer betonierten Mole, hinter der einige Yachten auf 2-3 m Wassertiefe vor Buganker gehen können. Ansteuerungsfeuer existieren nicht. Nur noch flach gehende Boote können im Innern der Hafenbucht einen Liegeplatz finden. Kassiopi ist ein einfacher, im Sommer quirliger Fischerhafen ohne besondere Einrichtungen.

    Während der Saison besuchen viele Touristen das Örtchen, so dass dann die Restaurants und Tavernen im Ort und rund um das Hafenbecken gut besucht sind. Ein Supermarkt liegt etwas oberhalb an der Hauptstraße. Direkt westlich und oberhalb des Hafens ist eine sehenswerte Burg schon von weiten sichtbar, was die Ansteuerung erleichtert. Westlich des Ortes kann man bei ruhigem Wetter in der Bucht Ormos Imerolia auf gut haltendem Schlick Freiankern und eine der Tavernen am Ufer zum Essen besuchen.

    Yachten für Ihren Segelurlaub können Sie ab Korfu, Lefkas und Nidri auf Lefkas chartern.

     

    Textvorlage: Hans Mühlbauer
    Fotos: Felix Wolf, Hans Mühlbauer und Fotolia

     
     
     
    Felix Wolf
    [email protected]

    Felix ist Mitgründer und Inhaber von YachtBooker. Er ist selber Charterskipper und hat Spass daran neue Segelreviere zu erkunden.

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