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Januar 12 2015

So klappt´s auch mit den Nachbarn: 8 Regeln für den internationalen Charter-Knigge

Höflichkeit ist eine Zier, auch im Charterurlaub. Mit unseren 8 Tipps gehen Sie mit gutem Beispiel voran und kommen weiter als rücksichtslose Zeitgenossen. 

Höflichkeit ist eine Zier, auch im Charterurlaub. Mit unseren 8 Tipps gehen Sie mit gutem Beispiel voran und kommen weiter als rücksichtslose Zeitgenossen. 

1) Ziehen Sie sich etwas an
Ob Stringtanga, oben ohne oder gleich ganz nackt: Was Sie während des Segelns tragen, ist Ihre Sache. Doch bei der Annäherung an den Hafen oder den Ankerplatz sollte das Adamskostüm zumindest mit einer Badehose und einem T-Shirt beziehungsweise Top bedeckt werden. Erstens aus Respekt vor dem Hafenmeister und den anderen Liegern. Also: Bitte lieber einmal zu viel als einmal zu wenig das T-Shirt überziehen! Zumal der Baumwollstoff auch vor schmerzhaftem Sonnenbrand auf Bauch und Rücken schützt.

2) Bedenken Sie, dass nicht jeder Ihren Musikgeschmack teilt
Klar, Urlaubszeit ist Erholungszeit. Für den einen gehört dazu die passende Musik im Cockpit. Dagegen ist nichts einzuwenden – so lange diese Musik nicht diejenigen stört, für die Erholung in erster Linie Stille bedeutet. Gerade in der Idylle einer Ankerbucht kann laute Musik richtig wehtun. Abgesehen von den Menschen erschrecken die Beats auch die Tiere, die hier leben. Bedenken Sie, dass Sie immer nur Gast sind und einen gewissen Respekt vor Land(schaft) und Leuten bewahren sollten.
Auf der anderen Seite macht die richtige Musik oft den Zauber eines schönen Abends aus. Auch wer die Stille liebt, sollte hier etwas Toleranz zeigen. Mit gegenseitigem Verständnis finden sicher beide Parteien einen Kompromiss. Ansonsten gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Buchten auf Inseln wie dem kroatischen Pag, die für ihr abendliches Party-Potenzial bekannt sind, sollte eher meiden, wer Stille und Beschaulichkeit sucht.

3) Werfen Sie keinen Müll über Bord
Weltweit werden nach Auskunft der Website reset.org stündlich 675 Tonnen Müll direkt ins Meer geworfen. Seevögel und Robben verhungern, weil ihre Mägen voller Plastikteile sind. Sorgen Sie also dafür, dass Ihr Müll vernünftig recycelt werden kann – und werfen Sie nichts ins Meer! Das kann unter Umständen bedeuten, volle Müllsäcke mehrere Tage in der Backskiste umherzufahren. Geruchsentwicklung beugen Sie vor, indem Sie zum Beispiel Joghurtbecher mit Seewasser ausspülen. Auch organische Abfälle gehören nicht ins Wasser, obwohl sie verrotten. Denn stellen Sie sich mal vor, Sie schwimmen durch eine Ankerbucht und müssen pausenlos Essensresten ausweichen – sehr unappetitlich. An die Raucher: Schon eine Zigarettenkippe pro Liter Wasser reicht aus, um Fische zu töten. Und braucht 400 Jahre, um zu verrotten.

4) Lernen Sie die wichtigsten Redewendungen in der Landessprache
Stellen Sie sich vor, in einer deutschen Marina spricht ein Skipper den Hafenmeister auf, sagen wir, Italienisch an: Viel Erfolg hätte er mit seinem Anliegen nicht. „Bitte“, „Danke“, „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ in der Sprache Ihres Urlaubslandes zu beherrschen, kann Ihnen viele Türen öffnen – und sollte auch dort selbstverständlich sein, wo Deutsch gesprochen wird.

Helfen Sie anderen, statt über sie zu lästern
Sie liegen gemütlich am Kai, als sich ein Boot mit einer jungen Crew nähert. Der einzige freie Platz ist neben Ihnen. Und offensichtlich haben die Männer keine Ahnung, was sie tun. Was machen Sie also? Helfen natürlich. Zum einen schützen Sie so Ihr eigenes Boot vor Schäden. Und zum anderen ist es ungeschriebene Seglerpflicht, anderen die Hand zu geben. Schließlich sind auch Sie bei mehr Wind froh, wenn an Land eine kundige Hand Ihre Luvleine annimmt.
Nach meiner Erfahrung sind gerade unerfahrene Crews immer sehr dankbar für Hilfe. In Kroatien stiegen ein Mitsegler und ich sogar mal auf ein anderes Boot und halfen beim Anlegen. Abends wurden wir dann von der Crew sehr nett zum Essen eingeladen.

6) Fahren Sie nicht unnötig mit ihrem Dinghy herum
Der Anker fällt in einer herrlichen Bucht. Sie holen sich Sitzkissen und ein Buch ins Cockpit. Doch Ihre Ruhe währt nicht lange: Der Nachwuchs vom Nachbarschiff startet ein Dinghyrennen gegen die Kinder den Ankerliegers ganz hinten in der Ecke. Während Sie die kleinen Quälgeister verfluchen, trinken die Eltern im Cockpit gemütlich ihren Wein. Also, liebe Eltern: Entweder limitieren Sie die Dinghyfahrten ihrer Kinder, oder Sie bauen den Außenborder ab. Beim Rudern können Ihre Kleinen sich dann richtig auspowern.

7) Sparen Sie Wasser
Kroatien im Sommer: Die Sonne brennt auf ausgedörrte Karstlandschaften, weit und breit kein Regen in Sicht. Und in der Marina? Waschen Chartercrews in aller Seelenruhe ihr Deck mit Süßwasser. Bedenken Sie, dass Wasser im Mittelmeer ein knappes Gut ist, das oft aufwändig gefördert oder gar mit Tankwagen transportiert werden muss.

8) Bleiben Sie auch beim Tanken Gentleman
Eine Woche Charterurlaub neigt sich dem Ende zu. Jetzt noch schnell volltanken – aber den Gedanken hatten auch noch 50 andere Yachtcrews. Die Motoryacht am Tankdock bunkert seit einer gefühlten halben Stunde Diesel… Langsam wird es knapp, das Boot noch rechtzeitig zurückzubringen. Dennoch sollte es für Sie ein No-Go sein, sich vorzudrängeln. Bedenken Sie, dass die anderen genau den gleichen Zeitdruck haben wie Sie. Auch soll es am Tankdock schon zu Schlägereien gekommen sein. Mit einem blauen Auge wollen Sie Ihren Törn sicher nicht beenden.
 
 
 
Felix Wolf
[email protected]

Felix ist Mitgründer und Inhaber von YachtBooker. Er ist selber Charterskipper und hat Spass daran neue Segelreviere zu erkunden.

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