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    Juli 11 2014

    220 aus 12 – der Zauberkasten namens Inverter bringt´s

    Nein! Mit Lotto hat es nichts zu tun, wenn aus den 12 Volt Batteriespannung an Bord satte 220 Volt werden. Ein Kasten namens Inverter macht´s möglich. Wie er das macht, damit auch an Bord der Strom wie aus der Steckdose zu Hause fließt, zeigt dieser Beitrag.

    Nein! Mit Lotto hat es nichts zu tun, wenn aus den 12 Volt Batteriespannung an Bord satte 220 Volt werden. Ein Kasten namens Inverter macht´s möglich. Wie er das macht, damit auch an Bord der Strom wie aus der Steckdose zu Hause fließt, zeigt dieser Beitrag.

    Ein Traum wird wahr! Denn inzwischen sind kleine Wechselrichter=Umformer=Inverter, die aus den 12 Volt der Bordbatterie häusliche 220 Volt generieren, schon zum kleinen Preis zu haben. Inverter mit „sinus-ähnlicher“ Ausgangsspannung gibt es für Leistungen von 100 Watt bis hinauf zu mehreren KW schon ab etwa 25 €.

    Schon ein 100-Watt-Gerät kann Laptop, Tablet, Handy- und Kamera-Ladegerät versorgen. An größere Wechselrichter lassen sich sogar Bohrmaschinen, Lötkolben, Föhn, sogar den stromfressenden Elektrogrill, also fast alle gängigen 220-Volt-Geräte betreiben. Wegen der „sinus-ähnlichen“ Spannung kann es bei Audio- und Videogeräten zu Brummen, Störungen und Einstreuungen kommen, muss es aber nicht. Hier sollte man die Geräte, die man anstecken möchte, vor dem Kauf ausprobieren.

    Kleine Inverter sind ideal auf Reisen, beim Charterurlaub beispielsweise. Auf vielen Yachten gibt es eine 12-Volt-Steckdose, meist beim Kartentisch. Hier kann man seinen mitgebrachten 220-Volt-Macher einfach anstecken und hat Strom zum Laden und betreiben der eigenen Kleingeräte. Auf manchen Charteryachten ist ein Inverter bereits fest eingebaut! Lesen Sie die Ausrüstungsliste oder fragen Sie Ihren Vercharterer!

    Diejenigen Inverter, die echten Sinus ausgeben, sind teurer. Dafür lassen sich damit nun wirklich auch alle empfindlichen Geräte betreiben – Kaffeemaschinen zum Beispiel. Diese benötigen dieses saubere Stromsignal, damit deren interne Steuerung den gar nicht so simplen Brühvorgang richtig durchgeführt.

    Inverter saugen Strom, viel Strom, je nach Verbraucher halt. Das muss man sich vor Anschaffung und Betrieb klarmachen: Es muss genügend Batteriekapazität vorhanden sein. Die 12-Volt-Kabel von der Batterie zum Inverter sollen so kurz und so dick als möglich sein.
     

    Ein Rechenbeispiel: Ein Haarföhn benötigt 1000 (manche bis zu 2000 Watt) an Leistung. 1000 Watt dividiert durch 220 Volt ergeben 4,5 Ampere – hier genügt ein dünnes Kabel von wenigstens 2 x 0,75 qmm Querschnitt – so haben wir das zu Hause auch. ABER: 1000 Watt dividiert durch 12 Volt ergeben satte 83 Ampere, die von der Batterie in den Umformer hineinfließen müssen – hier sollten es dann schon 35 qmm Kabelquerschnitt sein.

    Ferner ist zu kalkulieren wie lange Zeit diese Leistung der Bordbatterie abverlangt wird. Soll eine ganze Stunde geföhnt werden (oder gegrillt mit einem Tischgrill...), dann ist eine einzige Batterie mit 80 Ah Kapazität schon mehr als leer, denn 83 Ampere für eine Stunde minus 80 Ampere-Stunden macht minus 3 Ah – das ist mehr als tiefentladen. Die oben genannte Kaffemaschine läuft dagegen immer nur mal wenige Minuten, da hält sich das Batterie-Leerwerden in Grenzen.

    Schließlich muss die der Batterie entnommene Leistung auch wieder nachgeladen werden. Hierzu stehen das in der nächsten Marina der Landstromanschluss, ein Generator, oder aber die Lichtmaschine des Schiffsmotors zur Verfügung, aber das kann dauern.

    Die meisten der großen Inverter verfügen über eine interne Vorrangschaltung: Das Kabel vom externen 220 Volt Landanschluss werden am Gerät direkt angeschlossen. Wenn Landstrom anliegt schaltet der Inverter ab und führt den Landstrom direkt zu Steckdosen und Verbrauchern. Andernfalls werden die 220 V über den Umformer aus der Bordbatterie erzeugt. Die kleineren Inverter haben diese Schaltung nicht, aber eine 220 V Steckdose direkt eingebaut.

    Fazit: Strom mit 220 Volt aus der Steckdose an Bord – wie zu Hause – ist eine feine Sache! Richtig dimensioniert und sauber eingebaut merkt der Skipper gar nicht mehr den Unterschied – und kann sich sein Boot „ohne“ gar nicht mehr vorstellen. Und der Charterer bringt sich das leichte Kästchen einfach selber mit.

    Textvorlage und Photos: Hans Mühlbauer
     
     
     
    Felix Wolf
    [email protected]

    Felix ist Mitgründer und Inhaber von YachtBooker. Er ist selber Charterskipper und hat Spass daran neue Segelreviere zu erkunden.

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